Radon Regard 10.0 Erfahrungen / Test

Ein Gravelbike mit dieser Ausstattung zu diesem Preis? Damit hätte in diesen Zeiten kaum einer gerechnet. Aber Radon hats einfach gemacht. Auch wenn man das Regard nach Ankündigung und den ersten Tests durch ausgewählte Youtuber ein halbes Jahr nicht kaufen konnte. Doch jetzt, Anfang September 2022, konnte ich es erwerben und berichte hier über die Erfahrungen mit dem Radon Regard 10.0.

Radon Regard – Welche Rahmengröße?

Das Regard fällt „normal“ aus. Bei meinen 181cm Körpergröße und einer Schrittlänge von ca. 84cm fahre ich den 56er Rahmen. Der passt perfekt!

Update #7 – 13.10.2024

10.000 Kilometer-Marke geknackt! Dieses Jahr habe ich das Regard durch etliche Höhenmeter geprügelt. Es hat neben Matsch und Wurzelwerk auch Sand und Steine verschlungen und wurde zu meinem Comuter-Bike #1, sodass der Rückweg nach der Arbeit sich oftmals zu einer Afterwork-Tour entwickelte. Welch ein Spaß!

Nach all der Zeit und den Kilometern bin ich immer noch begeistert von dem Radon Regard. Es macht einfach alles mit und meckert nicht. Die 2k€ Investition war eine der besten, die ich je getätigt habe. Radon macht einfach Vieles richtig und dafür danke ich Radon in diesem Moment!

Wer also einen zuverlässigen Graveler mit toller Ausstattung sucht, mach mit dem Regard alles richtig!


Update #6 – 27.05.2024

6000 Kilometer hat das Radon Regard 10.0 nun auf dem Tacho. Es hat seeehr viel Dreck, Matsch, Staub, Schnee und mehr inhaliert, sodass der Antrieb nun angefangen hat, nicht mehr ganz so rund zu laufen.

Kassette und Kette müssen ausgetauscht werden. Der Austausch ist schnell erledigt, aber die Schaltung zickt noch ein wenig. Nach kurzer Analyse ist klar, dass auch der Schaltzug neu sein muss. 3€ und 10min später fühlt sich das Ding an wie neu. Die Gänge springen sofort rein, die Schaltvorgänge sind sauber und präzise, fast wie am ersten Tag.

Kosten: Knapp 64€ fürs Verschleissset und 3€ für den Schaltzug.

Das Verschleissset gibt’s bspw. hier: Shimano SLX Kassette CS-M7000-11 + Kette CN-HG601 11-fach Verschleißset

Jetzt hat Radon das Regard auch in grüner Farbe am Start. Sieht natürlich top aus! Technisch gab es keinerlei Innovation, bis auf das Update der GRX Gruppe.

Ob ich das Regard nochmal kaufen würde? Auf jeden Fall! Immer noch eines der besten Gravelbikes in puncto Preis-Leistung. Die Optik ist nicht herausragend, aber wenn man durchs Gelände ballert, hat man eh keine Zeit sich dran zu ergötzen. Und wenn man aus dem Wald rauskommt, sind alles Gravelbikes – sofern artgerecht genutzt – durch Match und Staub normalisiert 😉


Update #5 – 30.12.2023

Finally! Die Mavic Felgen wurden durch die DT Swiss G1800 ersetzt. Während der Gewichtsunterschied vernachlässigbar ist, gibt’s durch den Wechsel ein Upgrade in puncto Optik, Sound und vor allem Agilität. Zwar alles rein subjektive Werte, aber für mich auf jeden Fall eine Aufwertung.

Auf Asphalt rennen die DT Swiss deutlich leichter. Das mag an den Messerspeichen und der ggf. höheren Speichenspannung liegen. Im Gelände sind vor allem reaktionsfreudige Lenkmanöver merkbar einfacher durchzuführen.


Update #4 – 28.10.2023

So, der Lack ist nun ab 🙂 Nach 3500 Kilometern und teils recht herausfordernden Strecken hat das Radon Regard die ersten Macken kassiert. Eine kleine Delle in der Felge, hier und da eine Lackabsplitterung durch Steinschläge und ein paar Kratzer an der Kurbel – Nichts Wildes, sofern man das Bike als Gebrauchsgegenstand bzw. Spaßgerät versteht. An der Fahrtauglichkeit sowie dem Fahrverhalten ändert das nichts. Man ist immer noch flott und safe im Gelände unterwegs.

Zur Sicherheit habe ich in ein Ersatz-Schaltauge fürs Regard investiert. Falls einer danach sucht, hier ist der Direktlink. Ist scheinbar von Cube, aber mit einem Radonaufkleber überklebt 😀 – Jedenfalls ist das Teil jetzt immer dabei für den Fall der Fälle.

Überigens: Das Problem mit dem Eindringen von feinem Dreck zwischen Sattelstütze und Sattelklemme, welches sich nach einiger Zeit als Knarzen bemerkbar macht, konnte ich mit der Sattelklemme mit Staubschutz von 3min19sec deutlich reduzieren. Die ca. 7 EUR sind hierbei gut investiert.

Kann man bspw. im Onlineshop von Bike-Components erwerben. Fürs Regard wird die 31,8 mm Ausführung benötigt.


Update #3 – 13.08.2023

Das Regard hat nun etwa 2000km auf der Brust, davon etwa 65% Graveleinsatz, Rest auf Asphalt. Bis dato keinerlei Probleme. Immer wieder die Kette nachschmieren und mehr Wartung war bisher nicht notwendig.

Seitdem die 45er G One Bite von Schwalbe drauf sind, gibt’s auch keine Pannen mehr 🙂 Bester Reifen ever!

Die Schaltung schaltet wie am ersten Tag. Nichts quietscht oder knackt. Einfach ein tolles Bike für einen sensationellen Preis.


Update #2 – 25.01.2023

Nun hat das Regard auch härteren Einsatz erfahren. Graveltouren durch tiefen Matsch und letztens sogar im Schnee und Eis. Fazit nach ca. 1000km.

Das Bike macht wirklich alles mit und ist nicht zu stoppen. Es flitzt kompromisslos durchs Gelände und fühlt sich dabei stets safe an.

Auffällig: Beim großen Dreckschleudern gelangt jener häufiger in die Sattelklemmung, wodurch nach einigen Ausfahren ein Knarzen entsteht. Klemmung lösen, Sattelstange und Drumrum reinigen und das Problem ist gelöst. Zukünftig müsste ein Gummi o.ä über die Klemmung, damit man sich den Aufwand sparen kann.

Die Continental Terra Speed Reifen sind für den harten Einsatz nicht sonderlich gut geeignet. Bei der letzten Ausfahrt durch Schnee und Eis kam ich mit einer Punktierung nach Hause. Schade… Damit können sie wohl kaum mit den Schwalbe G One Bite mithalten, die auf meinem Grail über 7000km pannenfrei liefen. Also werden sie (bald) gegen die Bites 45×622 ersetzt, sofern die irgendwann mal wieder lieferbar sind.

Postiv ist noch anzumerken, dass die 810er GRX ihren Job bestens verrichtet. Keine Schaltprobleme auch nach dem x-ten Kilometer durch beinahe nabentiefen Matsch. Nicht einmal Qietschgeräusche beim Bremsen!!


Update #1 – 22.10.2022

Die ersten Touren im Gelände und durch Großstädte sind gemacht, ein paar hundert Kilometer gesammelt und nun kann ich etwas mehr zum Radon Regard 10 erzählen!

  1. Man fällt auf: Bei den Gruppenausfahren kommt nicht selten die Frage: Was ist das für ein Bike? Während man die Canyon Grails, Grizzls und Rose Backroads zu Hauf antrifft, ist das Regard zumeist einzigartig.
  2. Top Kontrolle: Das Regard fährt sich spielend leicht und lässt sich in jeder Situation hervorragend kontrollieren. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, das Bike tue nicht das, was ich von ihm verlange. Geometrie und Komponenten machen einfach einen soliden Job!
  3. Antrieb: Die High End GRX Ausstattung ist genial. Nach etwa 100 Kilometern schaltet die Gruppe ultrapräzise und knackig. Sogar ein Testfahrer, der sonst elektronisch SRAM fährt, war von haptischen Feedback und der Geschwindigkeit der Schaltvorgänge beeindruckt. Hammer!
  4. Laufradsatz: Ich muss gestehen, ich vermisse die heftigst laute Nabe der DT Swiss Laufräder vom Canyon Grail. Damit war niemals ein Klingeln nötig, um auf sich aufmerksam zu machen. Ebenfalls vermisse ich die Quick-Release Hebel. Fürs Abmachen des Vorderrades zwecks Transport muss ich immer wieder zum Drehmomentschlüssel greifen.

Das Radon Regard 10.0

Geliefert wurde das Regard ca. zwei Wochen nach dem Kauf. Nach der Erfahrung mit dem Canyon Grail war ich auf alles gefasst, aber das Bike hatte keine einzige Macke. Die Verarbeitung weitestgehend sauber, sogar die Schweißnähte können sich sehen lassen.

Der Aufbau gelingt innerhalb von 10 Minuten. Vorderrad in die Gabel, Lenker an den Vorbau, Pedale dran – Fertig. Jetzt geht’s um die Details: Einmal alle Komponenten prüfen und die Feineinstellungen vornehmen. Vorbau war nicht 100% gerade ausgerichtet. Eine Korrektur um 2° war schnell erledigt. Für die Sattelhöhe musste ich ein bis zwei Mal probefahren, aber auch das ging schnell – Der Sattel ist ein Traum! Jetzt nur noch den Neigungswinkel des Lenkers anpassen und schon kann ich mich um das Einbremsen der Bremsklötze kümmern.

Einfach aufsitzen – Und alles passt!

Tatsächlich ist es so: Bei der kurzen Probefahrt nach der Feinjustierung fühlt sich auf Anhieb alles sehr stimmig an. Ich sitze sehr gut, die Schaltung ist perfekt eingestellt, die Bremsscheiben schleifen nicht. Wahnsinn!

Positiv aufgefallen am Radon Regard

  • Schutzfolie am Unterrohr – Wichtig fürs Gravelbike (beim Grail fehlte diese)
  • Vorbohrungen am Oberrohr für bspw. Oberrohrtaschen
  • Vorbohrungen am Unterrohr für bspw. einen zusätzlichen Flaschenhalter
  • Gummistopfen in den Vorbohrungen, die auch halten. Beim Grail sind die Dinger beim Anheben des Bikes bereits rausgesprungen.

Die Ausstattung des Regards findet man auf der Radon Landingpage – Hier die Highlights:

  • Shimano GRX RX810 1×11 Schaltgruppe
  • Shimano GRX BR-RX810 Scheibenbremse
  • Mavic Allroad Disc Laufradsatz
  • Continental Terra Speed ProTection Reifen
  • SDG Bel Air V3 Sattel

Die Highlights, die ich anmerken würde:

Radon Regard 10 vs. Canyon Grail AL 7.0

Der auffäligste Unterschied zu meinem Canyon Grail AL ist vorrangig die Geometrie, sofern man die Verarbeitungsqualität außer Acht lässt. Man erkennt sofort, dass das Grail von der Basis her ein Straßenrenner ist, bei dem man breitere Reifen verwenden kann, während das Regard auf Gravel spezifische Komponenten setzt und von der Geometrie her, eine aufrechtere und bequemere Sitzposition forciert.

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17 Kommentare

    1. Hallo Gunnar,
      du kannst eig. beide Modelle wählen.
      Aufgrund der Körpergröße würd ich mich für das 53er entscheiden.
      Zur Not kommt ein etwas längerer Vorbau dran!

  1. Hallo. Ich bin 169 cm groß, finde hier leider keine passende Rahmengröße .Gibt es dieses Rad nicht irgendwo für Leute mit einer kleineren Körpergröße?MfG Frank

  2. Hallo Witalli,
    Cooler Artikel. Ich überlege auch das Bike zu kaufen. Weißt du wie viel es wiegt? Kann man nen Gepäckträger anbringen? Und reichen die Ritzel auch für steile Auffahrten und schnelle Abfahrten?
    Viele Grüße
    Olli

    1. Hey Olli, das Bike wiegt ca. 9.5kg.
      Und ja, Vorbohrungen für Gepäckträger sind vorhanden. Das 8.0 hat bspw. direkt einen dabei.
      Bzgl. Ritzel: Bis knapp 50km/h kannst du gut treten, danach vermisst du den 12ten Gang oder eben eine andere Übersetzung.
      Ich muss sagen, dass die Übersetzung im Lieferzustand mehr als perfekt ist, sowohl für normales als auch sportliches Fahren, sowohl auf, als auch ab.
      Mehr Bike für den Preis geht eig. nicht.

  3. Super Vorstellung , genau richtig da ich großes Interesse am Radon Regard 10.0 habe.
    Wie kommst du denn mit der Sitzposition klar bei einem Stack to Reach von 1,51 ? Zu sportlich und zu gestreckt ist das nicht oder ? Ich bin 183cm Groß und habe eine Schrittlänge von 84,5cm. Empfohlen wird mir ebenfalls der 56er Rahmen. Sollte doch auch passen oder was meinst Du ?

    1. Hi Lars! Für mich ist die Position 1A, bin aber auch etwas „flexibler“ als der Durchschnitt. Für deine Größe und Schrittlänge sollte der 56er gut passen. Ansonsten könntest du mittles Vorbaulänge etwas variieren. Ich denke aber, im Gelände wirst du sehr zufrieden sein.

      1. Danke für Dein Feedback 👍
        Der Vorbau beim 56er Rahmen ist meiner Meinung nach 75mm , ist wie ich finde eigentlich schon recht kurz. Kann mir vorstellen dass man dadurch schon ein wenig bequemer sitzt und fährt.
        Nutzen würde ich das Bike 60% auf Straße, 40% auf Schotter und Wald Wege.
        beste Grüße ✌️

  4. Hallo Witalli,
    welche Rahmengröße hast du denn? Fällt der Rahmen bei Radon eher groß oder klein aus?
    Bin ca. 186cm und hab eine SL von ca. 86,5cm und schwanke zwischen einem 58 und einem 61 Rahmen.
    Viele Grüße

    1. Hey K. Ich fahre die 56er RH bei 180cm Körpergröße. Dir würde ich dir die 58er empfehlen, fürs Graveln sollte es dir perfekt passen.
      Die RH fällt bei Radon „normal“ aus.

    1. Die Qualität kann man als solide bewerten. Die Laufräder erfüllen ihren Job sehr gut. Der Einsteiger macht damit nichts falsch. Der Fortgeschrittene wünscht sich etwas weniger Gewicht.

    1. Hallo Manuel. Mit Anhängern habe ich keine Erfahrung. Ich denke, die Befestigung an der Hinterachse wäre suboptimal, aber ein Anhänger, der sich an der Sattelstütze befestigen lässt, wäre eine gute Option.

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